Ich dachte, so funktioniere eine Ehe eben – der Mann verdient, die Frau kümmert sich. Bis ich eines Nachmittags herausfand, dass seine „Arbeit“ nicht das Einzige war, was ihn fernhielt.
Eine Nachricht erschien auf seinem Bildschirm: „Ich komme heute Abend wieder vorbei. Bei dir zu sein ist tausendmal schöner als zu Hause.“
Ich habe weder geweint noch geschrien. Ich habe nur leise gefragt: „Was ist mit deiner Mutter – der, die du jahrelang ignoriert hast?“
Er sagte nichts. Am nächsten Morgen packte er seine Sachen und ging. Ich brauchte nicht zu fragen, wohin er ging.
Die Entscheidung
An diesem Abend sah ich Doña Carmen an – dieselbe Frau, die einst meine Koch-, Kleidungs- und sogar Atemgewohnheiten kritisiert hatte. Mir schnürte es die Kehle zu, aber ich blieb ruhig. Ich hatte alles getan, was ich konnte.
Eine Woche später rief ich Miguel an. „Hast du Zeit?“, fragte ich. „Ich bringe deine Mutter vorbei, damit du dich um sie kümmern kannst.“
Ich sammelte ihre Medikamente, die Krankenhausakten und ein altes Notizbuch voller Arztnotizen ein. Dann half ich ihr in den Rollstuhl und sagte sanft: „Mama, lass uns Miguel für ein paar Tage besuchen. Das wird mal eine schöne Abwechslung sein.“
Ihre Augen leuchteten. „Wirklich? Das klingt wunderbar“, sagte sie leise.

Der Besuch
Als ich in Miguels kleiner Wohnung ankam, klingelte ich. Er öffnete die Tür – und hinter ihm stand seine neue Partnerin, gekleidet in einen Seidenmantel und mit einem Lippenstift so rot wie ein Sonnenuntergang.
Ich schob Doña Carmen hinein, machte es ihr im Wohnzimmer bequem, ordnete ihre Decke und ihr Kissen und stellte die Tüte mit den Medikamenten auf den Tisch.
Die Luft roch nach teurem Parfüm, aber der Raum fühlte sich seltsam kalt an. Miguel stammelte: „Was … was machst du hier?“
Ich lächelte sanft. „Erinnerst du dich? Sie ist deine Mutter. Ich bin nur deine Schwiegertochter. Ich habe sie sieben Jahre lang gepflegt – das reicht.“
Die Frau hinter ihm erstarrte und hielt immer noch einen Löffel Joghurt auf halbem Weg zu ihren Lippen.
Der Abschied
Ruhig reichte ich Miguel das Notizbuch. „Hier ist alles, was du brauchst – ihre Medikamentenliste, ihre Cremes, ihre Windeln. Ich habe alle Dosierungen aufgeschrieben.“
Er blaffte: „Lasst ihr meine Mutter im Stich? Das ist herzlos!“
Ich drehte mich leicht um und behielt meine Stimme bei. „Du hast sie sieben Jahre lang ignoriert – was war das denn? Ich habe sie nicht deinetwegen geliebt, sondern weil sie eine Mutter ist. Jetzt gehe ich, nicht aus Rache, sondern weil mein Teil getan ist.“
Dann sah ich die andere Frau direkt an und lächelte sanft. „Wenn du ihn liebst, dann liebe ihn von ganzem Herzen. Dazu gehört alles, was mit ihm einhergeht.“
Ich legte die Eigentumsurkunde auf den Tisch. „Das Haus ist auf meinen Namen eingetragen, aber ich nehme nichts mit. Er hat ihr nur Kleidung mitgebracht. Wenn du jemals Geld für ihre Pflege brauchst, helfe ich dir trotzdem.“
Ich beugte mich hinunter und strich Doña Carmen sanft übers Haar. „Mama, benimm dich hier. Wenn du dich mal einsam fühlst, komme ich vorbei.“
Ihre Stimme zitterte, als sie flüsterte: „Ja … komm mich besuchen, wenn du nach Hause kommst.“
Die Tür, die sich schloss
Ich ging hinaus und schloss leise die Tür hinter mir. Der Duft von Parfüm und Massageöl lag in der Luft und verflog, als ich in die Nacht hinaustrat.
An diesem Abend schlief ich zum ersten Mal seit Jahren tief und fest – keine Träume, kein Lärm, nur Frieden.
Am nächsten Morgen wachte ich früh auf, ging mit meinem Sohn frühstücken und fühlte etwas, was ich schon lange nicht mehr gespürt hatte – Leichtigkeit.
Mein Mann sah mich verwirrt an. Ich lächelte nur, warf seiner neuen Geliebten einen Blick zu und sagte:
„Herzlichen Glückwunsch. Dein neues Leben bringt einen ständigen Mitbewohner mit sich.“
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